Das US-amerikanische YouTube-Netzwerk Fullscreen Inc. hat gestern den Amazon App-Shop mit mehr als 300 verschiedenen Fire TV Apps geflutet und macht damit erneut die erheblichen Qualitätsprobleme deutlich, mit denen Amazon zu kämpfen hat.
Fullscreen Inc. arbeitet mit mehr als 50.000 verschiedenen YouTube-Channels zusammen und hat mehr als 300 Kanälen eigene Fire TV Apps spendiert, die nun (weltweit) im Amazon App-Shop zu haben sind. Damit hat das Unternehmen die Anzahl der zur Verfügung stehenden Apps mal eben um mehr als 15 Prozent angehoben. So weit, so gut, über den Nutzen solcher einfachen Apps kann man sich aber streiten, denn die einfach gestrickten Applikationen bereiten lediglich die Inhalte der YouTube-Kanäle auf und bieten eine Übersicht über die neuesten Videos , die sich dann auf Knopfdruck wiedergeben lassen. Der Rest wird einfach durch Infos ergänzt, die bei YouTube zu finden sind. Einen echten Mehrwert konnte ich nicht entdecken. Mal davon abgesehen, dass man das auch einfach mit der passenden YouTube-App machen kann, ist es doch fraglich, warum Fullscreen Inc. statt einer zentralen Anlaufstelle nun unbedingt für jeden Kanal eine eigene App veröffentlichen muss.
Die größte Frage ist aber, warum Amazon es zulässt, dass der App-Shop für das Fire TV mit Apps geflutet wird, die kaum einen Mehrwert bieten. In der Vergangenheit wurde bereits an den zahlreichen Lagerfeuer-Apps deutlich, dass der App-Shop mittlerweile ein echtes Qualitätsproblem hat. Obwohl nun mehr als 2000 Fire TV Apps erhältlich sind, kann man die wirklich hochwertigen und praktischen Apps fast an einer Hand abzählen. Meiner Meinung nach ist es höchste Zeit, dass Amazon etwas Ordnung in seinen virtuellen Software-Laden bringt und nicht nur hochwertigere Apps gezielt fördert, sondern besonders schlechten Apps auch mal den Zugang verweigert.
Fire OS 5 könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein, denn die neue Software-Version erleichtert es Entwicklern, ihre Android-Apps an das Fire TV und den Fire TV Stick anzupassen. Wie der aktuelle Vorfall deutlich macht, kann das aber nur mit strikten Qualitätsvorgaben in Verbindung mit einer entsprechenden Zugangskontrolle zum App-Shop funktionieren.
via aftvnews.com
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