Amazon und Nokia streiten über Patente – Nokia fordert offenbar höhere Lizenzgebühren, als Amazon bereit ist zu zahlen. Deshalb hat Nokia jetzt vor einem deutschen Gericht eine Unterlassungsverfügung erwirkt und damit droht möglicherweise ein Verkaufsstopp beim Amazon Fire TV.
Nokia, kennt ihr noch? Die Finnen waren mal der weltweit größte Anbieter von Mobiltelefonen bzw. Handys, bis sie das moderne Smartphone verpennt haben und trotz einer zwischenzeitlichen Partnerschaft mit Microsoft und dem anschließenden Verkauf der Mobilfunksparte in dem Bereich in der Bedeutungslosigkeit verschwunden sind. Nokia gibt es aber noch. Inzwischen macht das Unternehmen seinen Umsatz vor allem mit Netzwerktechnik und mit den vielen Patenten, die es besitzt – und gegen Cash an andere Firmen lizenziert. Dementsprechend ist man in Finnland sehr darauf bedacht, das hauseigene Patentportfolio zu verteidigen und zu Geld zu machen. Jetzt hat es Amazon und das Fire TV erwischt.
Amazon Fire TV: Es droht ein Verkaufsstopp
Nokia hat vor dem Landgericht München eine dauerhafte Unterlassungsverfügung gegen Amazon erwirkt. Im Kern des Streits stehen Standardpatente zur Videokomprimierung, bei denen Nokia offenbar höhere Lizenzgebühren fordert, als Amazon bereit ist zu zahlen. Zwar fiel das Urteil zugunsten von Nokia aus, ein Verkaufsstopp tritt jedoch nicht automatisch in Kraft. Sollte Nokia die Unterlassungsverfügung durchsetzen wollen, müsste das Unternehmen eine Sicherheitsleistung hinterlegen. Erst dann wäre Amazon gezwungen, die betroffenen Geräte – darunter vor allem Amazon Fire TV und Amazon Fire TV Stick – aus dem Verkauf zu nehmen. Ob Nokia die Unterlassung tatsächlich durchsetzt, bleibt abzuwarten. 2025 steht in Großbritannien eine weitere Gerichtsverhandlung an, in der geklärt werden soll, ob Nokia seine Patente fair lizenziert.
Keine Sorge: Für Kunden, die bereits ein Amazon-Gerät besitzen, hat das Urteil erst mal überhaupt keine Auswirkungen.
Caschy hat drüben in seinem Blog ein Statement von Amazon veröffentlicht.
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