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Netflix macht Jagd auf günstige VPN-Abos

Netflix zieht die Daumenschrauben weiter an und geht noch einmal härter gegen Nutzer vor, die sich mit einem „Kurzurlaub“ per VPN an den teuren Abopreisen vorbeitricksen. Betroffene berichten, dass ihnen der Zugang zum Streaming-Katalog verwehrt wurde.

Kampf gegen VPN-Abos: Netflix will mehr Geld

Netflix will mehr Geld verdienen und dafür ist offenbar jedes Mittel recht. Zuerst ging es denen an den Kragen, die ihr Abo geteilt haben. Vom ursprünglich mal ausgegeben Motto „Love is sharing a password“ wollte Netflix schnell nichts mehr wissen, als die Zahl der Abonnenten nicht mehr von Quartal zu Quartal deutlich größer wurde. Inzwischen begrenzt der Streaming-Anbieter ein Konto auch technisch auf einen gemeinsamen Haushalt – und bittet für zusätzliche Nutzer extra zur Kasse.

Netflix: Love is sharing a password
Der berühmte „Love is sharing a password“-Tweet von Netflix

Kürzlich hat Netflix zusätzlich damit begonnen, Bestandskunden aus dem günstigen Basis-Abo zu werfen und drängt alle, die weiterhin Filme und Serien streamen möchten, entweder ins neue Basis-Abo mit Werbung oder in das teurere Standard-Abo.

Schluss mit günstigen Netflix-Abos

Jetzt geht es VPN-Nutzern an den Kragen. Ihr kennt den Trick vielleicht. Leute greifen auf einen VPN zurück, um einen „digitalen Kurzurlaub“ in einem Land mit einer schwachen Währung zu machen. Sie gaukeln Netflix mit der VPN-Nutzung vor, sich gerade in Argentinien, in der Türkei oder in Indien zu befinden und dort ein Netflix-Abo abzuschließen, das deutlich günstiger als in Deutschland ist. In der Türkei bekommt man das Premium-Abo mit 4K Ultra HD, HDR, Dolby Atmos und vier gleichzeitigen Streams für umgerechnet weniger als sieben Euro – in Deutschland kostet es inzwischen 19,99 Euro. Der Clou: Nach der Buchung benötigte man keinen VPN mehr und konnte ganz normal auf den deutschen Netflix-Katalog zugreifen.

Dem VPN-Trick schiebt Netflix jetzt noch einmal mit Nachdruck einen Riegel vor. Betroffene berichten, dass ihnen der Netflix-Zugang gesperrt wurde. Ein Hinweis verrät, dass der angegebene Standort des Kontos offenbar nicht zum Wohnort des Nutzers passt. Passend dazu gibt es die Aufforderung, doch bitte ein Konto für das Land einzurichten, in dem man sich auch wirklich befindet.

VPN-Tricks werden schwieriger

Ganz neu ist das alles nicht. Netflix hat auch in der Vergangenheit versucht, effektiv gegen den VPN-Trick vorzugehen. Schon seit längerer Zeit konnte man das türkische oder argentinische Abo nicht mehr mit einer deutschen Kreditkarte buchen, sondern musste für die Bezahlung auf eine lokale Kreditkarte oder auf Guthabenkarten aus dem jeweiligen Land zurückgreifen. Natürlich gab es schnell Anbieter, die beispielsweise türkische Guthabenkarten gerne mit einem kleinen Aufpreis an deutsche Schnäppchenjäger weiterverkauft haben. Jetzt scheint Netflix aber auch nach der Buchung zu prüfen, ob der Standardort des Kontos und der Standort des Nutzers zusammenpassen. Ob das günstige Netflix-Abo per VPN weiterhin funktioniert, ist derzeit wohl ein Glücksspiel. Es gibt auf den verschiedenen Deal-Seiten auch Berichte von VPN-Nutzern, die weiterhin problemlos streamen können. Netflix scheint sich aber definitiv mehr Mühe beim Unterbinden der VPN-Trickserei zu geben.

Übrigens: Natürlich ist es das gute Recht von Netflix, gegen die Tricks vorzugehen – die sind nämlich in den AGB untersagt.

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