Seit mehr als zwei Monaten ist der Fire TV Stick 2, der offiziell auf den Namen „Der neue Fire TV Stick mit Alexa-Sprachfernbedienung“ hört, nun im Handel und alle Streaming-Fans, die von Anfang an ein Auge auf den Stick geworfen hatten, sollten ihn mittlerweile zugeschickt bekommen haben. Für mich etwas überraschend, hat Amazon auch den alten Fire TV Stick mit Alexa sowie der neuen, modernen Oberfläche ausgestattet und die beiden Features nicht exklusiv auf die neueren Streaming-Geräte gebracht, um Anreize für ein Upgrade zu liefern. Was bleibt dann als Kaufgrund für den neuen Stick? Vor allem die Leistungsstärke. Der Fire TV Stick 2 Benchmark zeigt, wie schnell der neue Fire TV Stick mit Alexa-Sprachfernbedienung wirklich ist – auch im Vergleich zu den anderen Streaming-Geräten von Amazon.
Der neue Fire TV Stick: Der schnellere Prozessor ist sofort spürbar
Schon nach dem ersten Einschalten merkt man deutlich, dass der neue Fire TV Stick mit Alexa-Sprachfernbedienung wesentlich mehr Power mitbringt und im Gegensatz zum Vorgängermodell wieder eine flüssige Bedienung im Hauptmenü ermöglicht. Unterschiede zu meinem Fire TV der 2. Generation – immerhin mehr als doppelt so teuer – sind erstmal kaum spürbar. Grund dafür ist der bis zu 1,3 GHz schnelle Quad Core-Chip Mediatek 8127D im neuen Fire TV Stick 2, während im alten Fire TV Stick lediglich ein Dual Core-Chip mit maximal 1,0 GHz arbeitet. Eine flüssige und angenehme Bedienung ist enorm wichtig für die Nutzererfahrung, beim Streaming in 1080p-Qualität muss man sich eh keine Sorgen machen, die beherrscht auch der alte Fire TV Stick der ersten Generation nach wie vor problemlos. Trotzdem ist es natürlich interessant, wie schnell der neue Fire TV Stick mit Alexa-Sprachfernbedienung wirklich ist. Ich habe mir deshalb mal den neuen Fire TV Stick, das Vorgängermodell sowie das Fire TV der 2. Generation geschnappt und ein paar Benchmarks laufen lassen. Die geben zwar immer nur theoretische Werte aus, eignen sich aber doch gut für einen Vergleich. Mein Fire TV der 1. Generation hat mittlerweile einen neuen Besitzer gefunden, die Ergebnisse stammen deshalb aus einem älteren Benchmark-Test, den ich beim Erscheinen des neuen Fire TV mit 4K Ultra HD gemacht habe.
Fire TV Stick 2 Benchmark: Geekbench testet die Gesamtleistung
Den Anfang beim Fire TV Stick 2 Benchmark macht Geekbench 3, eine ältere Version der Software, die ich für eine bessere Vergleichbarkeit genutzt habe. Laut der Entwickler soll sich Geekbench 3 nah an der Praxis orientieren und die Gesamtleistung testen, ohne den Fokus nur auf die Grafikperformance zu legen. Ausgewertet werden die Single Core-Leistung und die Multi Core-Leistung.
Beim Single Core-Score fällt auf, dass sich der neue Fire TV Stick mit Alexa-Sprachfernbedienung nicht weit vom Vorgängermodell distanzieren kann. Die verbesserte Architektur des moderneren Chips und die um 300 MHz erhöhte Taktfrequenz sorgen lediglich für eine rund 18% höhere Punktzahl.
Deutlicher wird der Unterschied dann beim Test der Multi Core-Leistung. Hier machen sich die vier Kerne des Fire TV Stick 2 bemerkbar und der neue Streaming-Adapter kann die Punktzahl im Vergleich zum alten Fire TV Stick mehr als verdoppeln. Für die Werte der beiden Fire TV-Boxen reicht es nicht, sowohl das Fire TV der 1. Generation als auch das neue Fire TV 2 können sich deutlich absetzen.
Deutliche Steigerung im AnTuTu Benchmark
Der AnTuTu Benchmark ist ebenfalls eine Lösung, mit der die Gesamtperformance getestet werden kann. Neben Prozessor und Arbeitsspeicher nimmt das Programm auch die Spieleleistung unter die Lupe.
Im AnTuTu Benchmark zeigt sich ein ähnliches Bild wie beim Multi-Core Test mit Geekbench 3. Der neue Streaming-Stick von Amazon erreicht im Fire TV Stick 2 Benchmark einen Wert, der fast 100% über dem Testergebnis des alten Fire TV Stick liegt. Der Abstand zum Fire TV und insbesondere dem Fire TV 2 ist aber erneut groß.
3DMark nimmt die Spieleleistung unter die Lupe
Anders als beim Erscheinen des Fire TV 2 bewirbt Amazon den neuen Fire TV Stick mit Alexa-Sprachfernbedienung nicht gezielt als ein Gerät zum Spielen – und der bekannte Benchmark 3DMark zeigt auch warum. Der Test konzentriert sich vor allem auf die Grafikperformance, die für die Spieleperformance natürlich eine große Rolle spielt
Obwohl im Fire TV Stick 2 eine verbesserte Grafiklösung steckt, kommt am Ende nur ein um rund 26% verbessertes Testergebnis dabei heraus. Der Abstand zu den beiden Fire TV-Boxen – beide explizit auch für Spiele geeignet – ist riesig.
Fire TV Stick 2 Benchmark: Fazit
Amazon hat sich dazu entschieden, die Sprachassistentin Alexa und die neue, moderne Oberfläche nicht gezielt nur dem neuen Fire TV Stick mit Alexa-Sprachfernbedienung und dem Fire TV der 2. Generation zu spendieren. Was bleibt, ist eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum alten Fire TV Stick. Die ist nicht nur im Fire TV Stick 2 Benchmark zu sehen, sondern – und das ist besonders wichtig – schon im Menü deutlich spürbar. Im Detail ist die Mehrleistung einzelner Kerne und die Steigerung bei der Grafikperformance eher gering, beim Betrachten der Gesamtperformance mit mehreren Kernen wird der Unterschied dann aber zumindest in der Theorie sehr deutlich. Wegen der Leistungssteigerung vom alten Fire TV Stick auf den neuen Fire TV Stick 2 umsteigen? Für hochwertigere und grafikintensivere Spiele ist der neue Streaming-Adapter nach wie vor nicht geeignet, er macht aber Schluss mit dem nervigen Ruckeln im Hauptmenü, bietet endlich wieder eine flüssige Nutzererfahrung und ist mit Sicherheit auch zukunftssicherer. Wer einfach nur Videos streamt und mit dem Ruckeln bei der Bedienung kein Problem hat, kann unter Umständen warten. Schließlich kommt bis zum Ende des Jahres vielleicht noch ein weiteres neues Gerät. Beim Neukauf stellt sich die Frage eigentlich gar nicht, in dem Fall greift man natürlich gleich zum neuen Modell.
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