Amazon hat Zahlen präsentiert und während das klassische Handelsgeschäft eher enttäuscht, läuft es in zwei anderen Bereichen ziemlich gut: im Cloud-Business und bei den Werbeeinnahmen. Die Werbeoffensive der letzten Monate scheint also erst mal zu funktionieren – zumal Massenkündigungen von Prime-Mitgliedern ausblieben.
Als börsennotiertes Unternehmen hat Amazon eine Aufgabe: Wachstum, Wachstum, Wachstum. Der klassische Versandhandel auf eigene Rechnung ist schon länger nicht mehr das Zugpferd und auch das Plattform- bzw. Marktplatzgeschäft wächst nicht mehr wie Unkraut. Inzwischen spülen vor allem die Amazon Web Services (AWS), also das hauseigene Cloud-Angebot, die Milliarden in die Kasse. Ebenfalls kräftig gewachsen ist das Werbegeschäft – Fire-TV-Besitzer werden davon nicht überrascht sein.
Amazon zeigt mehr Werbung – und verdient viel Geld
In den letzten Monaten hat Amazon Film- und Serienfans regelrecht mit Werbung überflutet. Los ging es mit einer nervigen Autoplay-Werbung nach dem Start bzw. dem Aufwecken des Amazon Fire TV, die man immerhin etwas erträglicher machen kann. Seit Februar werden Filme und Serien bei Amazon Prime Video durch Werbespots unterbrochen, wenn man sich nicht für zusätzliche 2,99 Euro pro Monat freikauft – trotz 90 Euro Jahresgebühr für die Prime-Mitgliedschaft. Zudem hat Amazon kürzlich in den USA damit begonnen, den Bildschirmschoner des Fire TV zu kapern, um noch mehr Werbung in die Wohnzimmer zu bringen. Der Plan geht auf: Um satte 20 % ist das Werbegeschäft von Amazon im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gewachsen und hat im zweiten Quartal des Jahres 12,77 Mrd. US-Dollar eingebracht.
Bemerkenswert: Die Werbeflut hat offensichtlich nicht dazu geführt, dass die Leute reihenweise ihre Prime-Mitgliedschaften gekündigt haben. Der Umsatz mit Abos (Amazon Prime, Prime Video, Music Unlimited etc.) ist um 11 % gewachsen. Dementsprechend ungebremst dürfte die Motivation sein, in Zukunft noch mehr Möglichkeiten für Werbung zu finden.
Quelle: ir.aboutamazon.com
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